Mariendom

Linz

Wettbewerb 2015

Für die Neugestaltung des Mariendoms in Linz entwarf D:4 in Zusammenarbeit mit der Berliner Künstlerin Monika Brandmeier ein Konzept zur architektonischen und künstlerischen Neugestaltung des Altarraums und der Kathedra des Doms.

 

Ziel und Aufgabenstellung des Wettbewerbs

Anlass des Wettbewerbs bildete der Wunsch nach einer neuen Gestaltung des Kirchenraums. Das Verhältnis zwischen Altarraum und historischem Presbyterium sollte durch die Neuplatzierung der Chor- und Gemeindeplätze und der Klärung des Bodenniveaus zwischen Neu gestaltetem Altarraum und Chor des Doms neu definiert werden.

Um Liturgie, Architektur und Kunst in der Neugestaltung zu vereinen, war die Zusammenarbeit zwischen Architekten und Künstlern Vorgabe. Die Verdichtung des mächtigen Innenraums des Doms sollte mit aktuellen architektonischen und künstlerischen Mitteln geschehen, ohne jedoch die historischen Elemente der Kirche zu überdecken. Die Ästhetik der modernen Gestaltung sollte sich daher klar von der historischen Substanz abheben und erkennbar sein.

 

Der Dom

Der Maria-Empfängnis-Dom in Linz gilt seiner Fassung nach als die größte Kirche Österreichs. Die Grundsteinlegung für das neugotische Gebäude erfolgte 1862 auf Veranlassung des Linzer Bischofs Franz Josef Rudigier. 1935 wurde der Dom fertiggestellt. Bemerkenswert sind seine neun Glocken und zwei Orgeln, die den Raum klanglich mit ausfüllen. Außerdem besitzt der Dom historische Gemäldefenster, die die Linzer Geschichte und die Geschichte des Doms abbilden.

 

Unser Konzept

Grundidee unseres Entwurfs bildet die Errichtung einer Plattform im Zentrum des Doms, der Vierung. Diese kreuzartige Plattform bildet sowohl den geometrischen als auch den spirituellen Mittelpunkt des Kirchenraumes. Der Altar wird in asymmetrischer Form auf dieser Fläche neu errichtet, sodass sich ein Spannungsverhältnis zwischen linearen Konturen des Kirchenraums und der Plattform und den organischen Strukturen des Altars ergibt.

Die weiteren Gestaltungselemente des Entwurfs binden sich in ihrer Materialität in die neue Atmosphäre in der Kirche ein. Helle Bänke aus Terrazzo, Holzelemente und eine helle, klare Farbgebung ergänzen die historischen Beschaffenheiten des Raums.

In der Gesamterscheinung des Raumes bildet die neu entstandene Insel oder Stegeplattform ein horizontales Achsenkreuz. Altar und Ambo bilden versetzte Zentren im Raum.

Durch die verschiedenen Seitenansichten wird die Gestaltung des Raumes verschiendenartig erfahrbar. Das neue Konzept bietet eine flexible Nutzung des großen Kirchenraums sowohl für große liturgische Feiern und Konzerte, als auch für kleinere, persönliche Anlässe und Begegnungen.