St. Agnes-Kirche

Berlin-Kreuzberg

Als alleinbeauftragtes Büro betreute D:4 das Verfahren für einen Nutzungsübergang der St. Agnes-Kirche in Berlin Kreuzberg.

Projekt

Im Rahmen eines umfangreichen Einsparprogramms wurden die Gemeinden St. Bonifatius, St. Agnes und St. Johannes im westlichen Berlin-Kreuzberg fusioniert. Während für die Bonifatiuskirche und die Johannesbasilika Nutzungskonzepte für die Zukunft feststanden, wurde für St. Agnes ein neues Trägermodell erforderlich. Bei diesem Prozess betreute D:4 die Kirchengemeinde in beratender und koordinierender Funktion.

Kirche

Das 1965-67 von dem Architekten Werner Düttmann errichtete Gemeindezentrum gliedert sich in Kirche, Pfarrhaus, Gemeindehaus und Kindergarten mit gemeinsamem Innenhof. Das Kirchengebäude sowie der Glockenturm bestehen aus Mauerwerk und Stahlbeton, grober Zementputz prägt das minimalistische Erscheinungsbild. Ebenso wie die karg wirkende Außenansicht der Kirche grenzt sich auch der Kircheninnenraum nach außen vollständig ab und wird nur durch Lichtbänder in den Decken und zwei seitliche Fensterschlitze beleuchtet. Aufgrund dieser reduzierten Gestaltung eignet sich der Kirchenraum für Ausstellungen und Veranstaltungen.
Angesichts der hohen architektonischen und kirchenhistorischen Bedeutung des Gebäudes wurde eine behutsame und denkmalgerechte Umnutzung gewünscht.

Prozess

Im Vorfeld der Entwidmung im Jahr 2005 wurden die Möglichkeiten für eine Nachnutzung untersucht. Auf Vorschlag von D:4 wurden als Prioritäten die Nutzung durch eine andere christliche Gemeinschaft oder die Umwidmung als Kunsthalle und Ausstellungsort für zeitgenössische Kunst festgelegt. Als Übergangslösung wurde das Kirchengebäude mehrere Jahre an eine freikirchliche Gemeinde vermietet.

In einem von D:4 moderierten Auswahlverfahren zahlreicher Interessenten wurde das Erbbaurecht in St. Agnes 2011 an den Galeristen Johann König vergeben, der in der Kirche eine Galerie mit zeitgenössischer Kunst errichtete und sich verpflichtete, die Umnutzung des Kirchenraums nur mit geringen Eingriffen in den Raum zu realisieren und das Gebäude denkmalpflegerisch sorgsam zu behandeln.