Herz Jesu Kirche

Berlin-Tempelhof

Sanierung

Das Büro D:4 führte eine Komplettsanierung sowie eine Neustrukturierung der Innenausstattung der Herz Jesu Kirche in Tempelhof durch. Die künstlerische Gestaltung des Innenraums übernahm das Künstlerehepaar Lutzenberger und Lutzenberger. Die einschiffige Kirche mit Seitenkapelle (links vom Langhaus), Apsis und Glockenturm wurde im Jahr 1899 erbaut und steht mittlerweile unter Denkmalschutz. Im Historismus entstanden, weist sie sowohl gotisierende und romanisierende Elemente auf. Mehrere gotische Flügelaltäre (Schreine) und gotische Statuen befinden sich in der Ausstattung der Kirche. Das Langhaus sowie die Apsis sind mit modernen Mosaik-Fenstern verglast.

 

Vor der Sanierung

Im Innenraum der Kirche wies die ehemals weiße Ausmalung einen dunkelgrauen Farbton auf. Der Putz war rissig und Risse zogen sich teilweise durch das komplette Mauerwerk (vgl. Bild 1). Die Ausstattungsgegenstände waren wenig geordnet im Raum verteilt. Im äußeren Bereich konnten Putzschäden sowie Mauerwerkrisse begutachtet werden. Ebenso bestand deutlicher Sanierungsbedarf an Fenstern und Türen.

 

Sanierungsmaßnahmen

Zunächst wurden die Sanierungsarbeiten ehrenamtlich durch ein Gemeindemitglied ausgeführt. Nach dem gesundheitsbedingten Ausscheiden übernahm das Büro D:4 die Leitung. Das Künstlerehepaar Lutzenberger und Lutzenberger übernahm bei den Sanierungsarbeiten die Neuordnung der Ausstattungsgegenstände und entwickelte das Farbkonzept der Innenwände. Das Ausstattungskonzept ähnelte der damals noch unbekannten bauzeitlichen Ausführung. Die elektrische Installation, die Beleuchtung, Beschallung und die Glockenanlage wurde erneuert. Im Außenbereich fand eine Riss- und Putzsanierung sowie eine Überarbeitung der Fester, Türen und des Sichtmauerwerks statt. Altar, Ambo und Fuß der Taufschale wurden durch den Steinmetz Ole Meinecke neu angefertigt.
Im Laufe der Sanierungsarbeiten ergaben sich lange Bauverzögerungen durch Unstimmigkeiten mit dem Denkmalschutz. Zudem kam es während der Bauphase zu neuen Erkenntnissen, die zu einer Änderung des geplanten Sanierungskonzeptes führten.
Dazu gehörte eine aus Recherchen zustande gekommene Vermutung, dass sich historische Ausmalungszustände finden lassen würden. Eine Farbschichtfreilegung (vgl. Bild 6) bestätigte dies. Des Weiteren wurde in der Seitenkapelle der historischen Zustand durch Demontage von Verkofferungen und Einbauten freigelegt und die Umstrukturierung des Nutzungskonzeptes der Seitenkapelle neu angepasst.