St. Martha Kirche

Nürnberg

Wettbewerb 2015

Nach der Zerstörung durch einen Brand wird in einem einstufigen Wettbewerb das Konzept zum Wiederaufbau der St. Martha Kirche ausgewählt.

 

Der Wettbewerb

Nachdem die St. Martha Kirche in Nürnberg im Juni 2014 durch einen Brand weitgehend zerstört wurde, schrieb die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Ende 2014 einen Wettbewerb zum Wiederaufbau der Kirche aus.

Die 1363 durch Konrad und Johann von Walstromer gestiftete Kirche befindet sich in der Altstadt Nürnbergs und hebt sich durch ihre zurückgesetzte Lage zwischen zwei Häusern aus dem Stadtbild ab. Das spätgotische Spitzdach des Kirchenschiffes wird durch 1390 eingesetzte Glasfenster im Chor ergänzt. Diese blieben bei dem Brand 2014 unbeschädigt, da sie zuvor wegen bereits begonnenen Renovierungsarbeiten ausgebaut wurden. Die 1990 erbaute Orgel wurde dabei jedoch gänzlich zerstört.

Im Konzept zum Wiederaufbau der Kirche sollen nun die Chancen des Neuanfangs mit der Historie der alten Marthakirche vereint werden.

 

Unser Konzept

Der nischenartige Vorplatz der Kirche wird als Ort der Entschleunigung und der Gastfreundschaft erhalten und bildet so einen Gegenpol zur städtischen Geschäftigkeit. Die neu interpretierte Emporenanlage bietet der Gemeinde durch ihren variablen Aufbau vielseitige Nutzungsmöglichkeiten des Kirchenraums. Kleine und große Gottesdienste, Konzerte und nicht-gottesdienstliche Veranstaltungen können hier problemlos abgehalten werden und spiegeln das evangelisch-lutherische Konzept der offenen Kirche wider. Das Erdgeschoss wird durch die offene Stützenreihe der Empore als kommunikativer Raum erschlossen. Durch das einheitliche Bodenniveau erscheint der Kirchenraum als offener nicht-hierarchischer Raum, der zum direkten Austausch einlädt. Material und Atmosphäre entsprechen den historischen Gegebenheiten – Holzelemente und eine helle Farbgebung der Wände schaffen einen freundlichen Raum und entsprechen der Grundidee des gotischen Kirchenbaus. Die Empore bietet Platz für kirchenmusikalische Arbeit und integriert die ebenfalls neu errichtete Orgel akustisch und visuell. Die Dachkonstruktion wird als Fachwerkkonstruktion wieder errichtet.