Gemeindehaus St. Paul

Berlin-Wedding

Bauliche und energetische Sanierung

Das Gemeindehaus ist Teil der nach dem Apostel Paulus benannten Kirche in Berlin-Wedding, welche als dritte der von Karl Friedrich Schinkel entworfenen Vorstadtkirchen von 1832 bis 1835 errichtet wurde.

Alle vier Schinkelschen Vorstadtkirchen unterliegen demselben Konzept der schlichten und funktionalen Gestaltung und weisen denselben rechteckigen Grundriss auf. Anlass ihrer Errichtung in den Randbezirken Berlins war die wachsende Bevölkerung im Zuge der Industrialisierung der 1830er Jahre. Die Kirchen wurden in den neu erschlossenen Siedlungsgebieten im Norden Berlins kostengünstig errichtet und boten vor allem der proletarischen Bevölkerung Raum zur Andacht.

Der tempelartig gestaltete Putzbau der St.-Pauls-Kirche erhielt 1889/90 einen freistehenden Glockenturm, dessen Gestalt an italienischen Campanile orientiert ist.

Die Einbindung in das umgebende, seit der Gründerzeit gewachsene und verdichtete Wohnhausensemble erfuhr die Kirche erst mit Errichtung des Gemeindehauses 1910, das ebenso wie der Glockenturm in seiner Fassadengestaltung Bezug auf die Schinkelkirche nimmt.

Von massiven Beschädigungen während des 2. Weltkrieges war vor allem die Kirche betroffen. Diese wurde 1952 in ihrem äußeren Erscheinungsbild weitgehend originalgetreu, im Inneren jedoch dem Zeitgeschmack entsprechend wiedererrichtet.

An dem weniger zerstörten Gemeindehaus wurden über die Jahre hinweg lediglich Instandsetzungen und kleinere Modernisierungsmaßnahmen durchgeführt.

 

Das Projekt

Mit dem Ziel den Wärmeenergiebedarf des Gebäudes deutlich zu reduzieren wurde das Gemeindehaus der St.-Pauls-Kirche in einem mehrstufigen Maßnahmenpaket seit 2012 energetisch modernisiert und in diesem Zusammenhang denkmalgerecht teilsaniert.

Das Projekt findet in drei Phasen statt:

Maßnahmenpaket 1 (2012–2013)

  • Dämmung der Brandwand und Kellerdecke
  • Einbau einer neuen Heizungsanlage
  • Aufarbeitung der bauzeitlichen Fenster
  • Erstellung eines Brandschutznachweises und Umsetzung der Brandschutzauflagen

Maßnahmenpaket 2 (2014–2016)

  • Einbau von Tee-Küche und WC (davon eines rollstuhlgerecht) im EG
  • Denkmal- und brandschutzgerechte Umgestaltung des Treppenhauses
  • Denkmalgerechte Umgestaltung der Außenanlagen

Maßnahmenpaket 3 (2014–2016)

  • Umgestaltung des Gemeindesaales im EG