Wilmersdorfer Moschee (auch: Ahmadiyya-Moschee)

Berlin-Wilmersdorf

Denkmalgerechte Sanierung

Die älteste Moschee Deutschlands wurde durch D:4 Schritt für Schritt denkmalgerecht saniert und das Vorhaben 2022 abgeschlossen.

 

Die Moschee

Das ab 1924 geplante und 1928 eröffnete Gebäude der Lahore-Ahmadiyya-Gemeinde in Berlin-Wilmersdorf gilt als die älteste noch erhaltene Moschee Deutschlands. Ihr Versammlungsraum fasst beinahe 400 Besucher*innen und sie befindet sich in dem Berliner Stadtteil Wilmersdorf südlich des heutigen Fehrbelliner Platzes.

Die Moschee besitzt zwei, jeweils 35 Meter hohe Minarette und eine 26 Meter hohe Kuppel von 10 Metern Durchmesser und fasziniert durch orientalische Elemente, deren Formensprache sich an indischen Vorbildern orientiert. Der Bau wurde im Mogulstil errichtet und lehnt sich nicht an den damaligen europäischen Architekturstil an. Baumaterial und -technik sind jedoch dem konventionellen deutschen Massivbau angepasst, sodass die Moschee exotische Einflüsse und deutsche Tradition vereint: Ziegelmauerwerk, Holzbalkendecken und eine hölzerne Dachkonstruktion werden mit Zierbekrönungen, Minaretten, kräftigen Farbtönen im Innenraum und ornamentalen Schablonierungen an Wänden, Türeinfassungen und Säulen kombiniert.

Der Architekt Karl Alfred Herrmann, über den nur wenige Informationen bekannt sind, war vor der Planung der Wilmersdorfer Moschee mit dem Entwurf für eine noch größere Zentralmoschee in Charlottenburg betraut, die jedoch aus finanziellen Gründen nicht realisiert werden konnte.

Im Verlauf des Zweiten Weltkrieges erlitten Minarette, Kuppel und Imamhaus schwere Beschädigungen. Über die kommenden Jahrzehnte hinweg wurden vereinzelt Reparaturen durchgeführt, die jedoch teilweise große Bauschäden nach sich zogen. Ab Mitte der 1990er-Jahre begann man mit der schrittweisen Sanierung des Komplexes, bei der u. a. die beiden Minarette wieder aufgebaut wurden.

 

Leistungen

Seit 2014 ist D:4 mit der weiteren Sanierung der Wilmersdorfer Moschee betraut. Notgedrungen wurden zunächst die Flachdächer des Kuppelbaus provisorisch abgedichtet. Mit finanzieller Unterstützung des Bundeskulturministeriums und des Landesdenkmalamts wurden im ersten Paket folgende Maßnahmen erfolgreich saniert:

  • Zierelemente und Dachebenen
  • Abdichtungsarbeiten am Sockelbereich der Moschee
  • Einfriedung
  • Hüllensanierung der Mosche
  • Mihrab Instandsetzung
  • Fassadensanierung vom angrenzenden Imamhaus

Seit 2020 unterstützt die Lotto Stiftung Berlin das Projekt.

 

Sanierungsmaßnahmen:

  • Innenraumsanierung mit Kuppel (abgeschlossen im April 2021)
  • Innenraumsanierung mit Fußboden (Juni 2021 bis August 2022)

Amir Aziz, Imam der Lahore-Ahmadiyya-Moschee-Gemeinde der Wilmersdorfer Moschee in Berlin, sagt Folgendes über die Zusammenarbeit mit D:4 bezüglich der  Sanierung:

“We appreciate the keen interest shown by them in completing the first phase, and the skill and diligence shown by the chief Architect and the rest of the staff, who kept a constant watch over the work. They have been holding constant discussions with the imam of the Mosque and the Executive Commitee and that has added quality and strength to the renovation work.”

 

 

Presse

> Tagesspiegel 08/2022

> Monumente online 08/2022

> AIV Vortrag

> rbb Fernsehen: Sendung Bilderbuch – Berlin-Wilmersdorf vom 13.04.2020 (ab Min. 27)

 

Linktipps zum Kontext:

> Muslime im Berlin der 1920er | Interview bei Deutschlandfunkkultur mit Gerdien Jonker (15.5.2022)

> Historischer Hintergrund / Moscheearchiv

> Forschungsprojekt Urban Authenticity vom Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam