Kath. Gemeindezentrum Maria Gnaden

Berlin-Hermsdorf

Neubau

D:4 entwickelte das Planungskonzept für den innovativen Neubau des Kath. Gemeindezentrums Maria Gnaden.

 

Projekt

Neue Kirchen und Gemeindehäuser sind derzeit eine seltene Bauaufgabe, gilt es doch, zunächst die Bestandsgebäude zu erhalten. Die katholische Kirchengemeinde Maria Gnaden in Berlin Reinickendorf trennte sich dennoch von ihrem alten Gemeindehaus aus den 1960er Jahren und beauftragte D:4 mit der Entwicklung eines Planungskonzeptes für einen modernen, den Nutzungsanforderungen gemäßen, innovativen Neubau am neuen Standort direkt neben der Kirche.

 

Planungskonzept

Der Entwurf basiert auf der Idee der Weiterentwicklung der bestehenden Gebäude zu einem lebendigen, neuen Ganzen. Die Architektur des Gebäudes entspricht heutigen funktionalen Aspekten (niedriger Energiebedarf, Barrierefreiheit, differenzierte Parallelnutzung) und schafft durch das Spiel mit Höhen, Perspektiven und Durchblicken eine enge Verknüpfung von Außen- und Innenräumen.

Der Entwurf setzt auf klar definierte Gebäudeeinheiten. Im Ergebnis eines dialogischen Planungsprozesses erhält die Gemeinde zwei flexibel nutzbare Säle, die über ein großes Foyer erschlossen werden, das zudem auch für Veranstaltungen genutzt werden kann. Beide Säle können flexible bestuhlt werden, sind barrierefrei erreichbar und an die Lagerräume angebunden.

Um die Errichtungs- und Betriebskosten des Gebäudes möglichst niedrig zu halten, wurde die Bauform sehr kompakt angelegt, mit einem einfach auszuführenden und zu pflegenden Schrägdach (extensive Dachbegrünung).

Die Fassade bietet die notwendige Geschlossenheit, um zeitgemäße Energiestandards – und damit auch niedrige Betriebskosten – zu erreichen. Die hohen Fenster erscheinen als freies Spiel in dem monolithischen Baukörper. Für die Gestaltung der Innenräume wurden einfache und leicht zu pflegende Materialien ausgewählt; Ziel war, dass die Atmosphäre, Stimmung und Ausstattung der jeweiligen Nutzung des Raumes entspricht.

Die Form des Gebäudes bildet die unterschiedlichen Raumhöhen im Inneren ab. Die sanft ansteigende Linie der Dachkante hat ihren höchsten Punkt am neuen Vorplatz und markiert damit die Position des Großen Saales.

Inzwischen ist das Gebäude fest im Gemeindeleben integriert und wird häufig auch für private Feiern von Gemeindemitgliedern angemietet.

Für den Entwurf und die Realisierung des Neubaus wurde D:4 mit dem 1. Preis im eingeladenen Wettbewerb und dem Reinickendorfer Bauherrenpreis geehrt.

 

„Nicht zuletzt gilt unser Dank dem Architekturbüro D:4 mit Herrn Jörn Focken und Herrn Nitschke, die mit ihrer Idee für das GZ sehr genau auf die Anforderungen der Gemeinde eingegangen sind und diesen modernen, anspruchsvollen Neubau geschaffen haben. Von Seiten der Denkmalbehörde des Bezirks ist der Bau als ein sehr positives Beispiel für moderne Architektur in Nachbarschaft eines denkmalgeschützten Gebäudes gelobt worden. Die Architekten haben sich viel Zeit für unsere vielen Fragen und Änderungswünsche genommen, hatten Geduld, wenn erst eine Gemeindeversammlung oder Gremiensitzung für eine Entscheidung stattfinden musste, und sie haben uns viele praktische und ästhetisch gute Vorschläge gemacht. Auf das Ergebnis können wir stolz sein, es war eine hervorragende Zusammenarbeit.

Bauleitende Architektin war Frau Höfer. Von allen Bauarbeitern geachtet, mal freundlich, mal streng einfordernd, hat sie die Fertigstellung des Neubaus innerhalb des Zeitrahmens organisiert. Ich habe hohen Respekt vor ihrer Leistung, ich hätte bei den vielen Fragen und auftretenden Problemen oft genug die Krise bekommen. Sie hat immer fest daran geglaubt, dass wir pünktlich fertig werden – und Recht behalten.

Ihr dankbarer
Pfarrer Markus Brandenburg“

(Aus dem Dankwort zur Fertigstellung des Gemeindezentrums, Mitteilungsblatt Maria Gnaden 11/2011)

 

> Bauherrenpreis 2012 PDF


> Vortrag anlässlich des 10-jährigen Bestehens des Gemeindezentrums