Kerbscher Berg

Thüringen

Sanierung und funktionale Erweiterung des Kirchraums

 

Die Klosterkirche Kerbscher Berg wurde Ende des 19. Jahrhunderts erbaut und bildet gemeinsam mit dem angrenzenden Klostergebäude und dem Familienzentrum Kloster Kerbscher Berg einen beliebten Wallfahrtsort im Thüringer Eichsfeld.

Die Klosterkirche wird derzeit ausschließlich für Gottesdienste und kirchliche Feiern sowie als Wallfahrtsort genutzt, ist aber für die aktuellen Anforderungen nur sehr bedingt geeignet.

Vor dem Hintergrund ohnehin anstehender Sanierungsmaßnahmen hat sich das Bistum Erfurt daher entschieden, den Kirchraum funktional anzupassen und für die erweiterte Nutzung zugänglich zu machen.

So soll die Klosterkirche neben dem bisherigen Gottesdienstangebot auch für andere Veranstaltungen wie zum Beispiel Konzerte, Ausstellungen, Workshops, Lesungen und Projektarbeiten nutzbar gemacht werden. Die Möglichkeit für Messen und Andachten in kleinem Kreis soll angesichts der rückläufigen Nachfrage nach großen Gottesdiensten ausgebaut werden, ohne die Optionen, die der große Kirchraum in Bezug auf Besucherzahl und Bestuhlungsmöglichkeiten bietet, einzuschränken. Im Ergebnis soll das zukünftige Nutzungskonzept der Klosterkirche ausreichend Flexibilität bieten, um den vielseitigen Angeboten auf dem Kerbscher Berg einen angemessenen und gleichzeitig funktional modernen Raum zu bieten. Die Maßnahmen im Kircheninnenraum werden also neben der behutsamen Sanierung auch ein flexibles Raum- und Bestuhlungskonzept beinhalten. Die Klosterkirche wird so zum Begegnungspunkt zwischen gottesdienstlicher und nicht-gottesdienstlicher Nutzung, Kirche und Kommune, Natur und Raum.

Ein weiteres Kernanliegen der Planung ist die Öffnung der Klosterkirche hin zum angrenzenden Garten, der durch ca. zweihundert 275 Jahre alte Linden eingegrenzt ist und ein Naturdenkmal darstellt. Hier bieten die im Bestand an der Nordseite des Kirchenschiffs vorhandenen Einschuböffnungen für Beichtstühle eine Möglichkeit, die Kirchenfassade zum Garten hin zu öffnen. Die Öffnung des Kirchraums kann den Innenraum nicht nur optisch durch neue Lichtverhältnisse aufwerten, sondern auch räumlich durch die Einbeziehung des Klostergartens für die Nutzung erweitern.

Im Zuge der Sanierung soll darüber hinaus auch der Anbau aus den 1970er Jahren erneuert werden. Im Innenraum der Kirche wird der Putz ausgebessert sowie durch einige kleine Eingriffe die barrierefreie Zugänglichkeit des gesamten Innenraums verbessert. Die ebenfalls in den 1970er Jahren eingerichteten Windfänge im Kircheninnenraum werden durch funktionale und zugleich moderne Modelle ersetzt. Heizung und Beleuchtung werden komplett erneuert: eine Fußbodenheizung sowie ein neues Lichtsystem bieten die optimalen Bedingungen für eine flexible Nutzung als Familienkirche.

D:4 hat in einem mehrstufigen Abstimmungsprozess mit der Gemeinde und den beteiligten Fachplanern ein Konzept für die Sanierung und die Umstrukturierung des Kirchraums erstellt.